Hallo Spätsommer + Veränderungen


Ein bisschen fassungslos war ich ja schon, dass uns der diesjährige August scheinbar wieder keinen Sommer gönnt. Genau zwei Mal haben wir in diesem Jahr unser Boot eingepackt, aufgepumpt und zur Seemitte befördert, um dort Sonne zu tanken, das eine oder andere Radler zu uns zu nehmen und A****bomben-Battles (ohne feinste Garderobe) zu veranstalten  – das sind etwa dreiundzwanzig Mal zu wenig, um von einem richtigen Sommer zu sprechen. Aber gut, mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und der Spätsommer/Frühherbst mit seinen ganzen Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Feigen, Hortensien, Zwiebelkuchen, Kürbissüppchen und ersten raschelnden Blättern unter den Füßen auf dem Weg zur Arbeit hat ja auch seine guten Seiten.


Ganz besonders in diesem Jahr. Denn neben all den kulinarischen Höhepunkten steht der Herbst 2014 für den Liebsten und mich auch für eine große Veränderung. Wir verlassen unser kleines, hübsches Nest und ziehen in eine größere Wohnung. Ich bin ehrlich: als es klar war, dass wir umziehen, war ich erst Mal ein bisschen (gelogen, sehr sehr) traurig. Ich liebe unser kleines Zuhause sehr. Den Holzbalken mitten im Wohnzimmer, den ich als erstes sehe, wenn ich morgens die Schlafzimmertür öffne. Die Dachfenster, die unsere Wohnung mit Licht durchfluten. Den Blick in den Himmel von unserem Sofa aus. Die vielen Erinnerungen, die hier drin stecken. Das hier ist unsere erste gemeinsame Wohnung und dafür war sie geradezu perfekt.


Allerdings muss ich zugeben, dass es uns leider mittlerweile ein bisschen an Platz mangelt. Den Speicher nutzen wir als weiteren Wohnraum (da steht ein weiterer Kühlschrank und eine riesige Sammlung an Gläsern, Flaschen, Tortenplatten und Co), die Waschküche im Keller dient als Erweiterung des Kleiderschranks und unsere Küche platzt mittlerweile wirklich aus allen Nähten. Davon abgesehen wäre es wirklich schön, ein richtiges Büro zu haben, in dem ich ein Fotoset auch mal stehen lassen kann, ohne dass gleich die ganze Wohnung in Mitleidenschaft gezogen wird.  


Ein Büro, ein Gästezimmer, eine größere Küche, ein Kachelofen, eine Badewanne und das allerbeste: eine riesige Terrasse – alles Dinge, auf die ich mich freue und die mich fast vergessen lassen, dass die Wohnung im Erdgeschoss liegt und dass wir sie komplett renovieren und sanieren müssen. Aus einem hübschen, lichtdurchfluteten, modernen Dachgeschoss in ein altmodisches, dunkleres Erdgeschoss zu ziehen, fällt mir nicht leicht. Ich scheue mich vor der vielen Arbeit neben einem Mehr-als-Vollzeitjob. Scheue mich davor, monatelang auf einer Baustelle und evtl. jahrelang in einem Provisorium zu wohnen, bis das Geld für die nächste Sanierung vorhanden ist. 


Aber ehrlich gesagt: der Gedanke daran, uns ein neues Nest zu bauen, macht mich auch glücklich. Der Gedanke, abends ein Schaumbad nehmen zu können. Der Gedanke, dass wir nie wieder einen Sommer ohne Terrasse verbringen werden. Der Gedanke, Freunde zum Grillen einladen und dann draußen essen zu können. Der Gedanke, eine Kirschpflück-Party im Garten zu veranstalten. Der Gedanke, morgens Brot backen zu können, ohne dass der Liebste gefühlt zwei Meter weiter noch schläft und vom Lärm aufwachen könnte. Der Gedanke an ein knisterndes Feuer im Kachelofen.


Diese und noch tausend mehr gute Gedanken vertreiben die Sorgen über zu viel Arbeit. Wir tun, was wir können und wann wir können. Und am Ende wird es sicher großartig und ich werde über mich selbst das Köpfchen schütteln! Ich bin und bleibe eben ein Sorgenkind!


Habt es schön!
Nadine

Hübscher Teller von Tine K, auf dem die Zwetschgen und Feigen liegen: Martha´s*

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